
20. April 2025 | |
16:00 | |
St. Nikolai, Wismar | |
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Zur Aufführung kommt das Osteroratorium (BWV 249) von Johann Sebastian Bach für Chor, Soli und Orchester.
Projektchor der Kantorei Wismar mit Gästen aus Schwerin, Rostock, Bad Doberan und dem Collegium für Alte Musik Vorpommern
Sopran: Felizia Frenzel (Rostock)
Alt: Sophia Maeno (Schwerin)
Tenor: Severin Böhm (Leipzig)
Bass: Matthias Vieweg (Brodhagen)
Leitung: Christian Thadewald-Friedrich
Kartenpreis:
A 35 EUR (erm. 30 EUR)
B 20 EUR (erm. 15 EUR)
Karten sind ab dem 31. März in der Buchhandlung Peplau erhältlich.
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In diesem Jahr tritt die Kirchenmusik zum Osterfest in besonderer Weise in Erscheinung: Das Oster-Oratorium von J. S. Bach kommt in der noch recht kühlen St. Nikolai-Kirche zur Aufführung. Und es feiert ein Jubiläum: Genau 300 Jahre ist diese Musik nun alt.
Es ist ein Oratorium von Johann Sebastian Bach, das er zum ersten Mal am Ostersonntag 1725 (1. April) aufführte. Es existieren drei verschiedene spätere Fassungen mit auffallenden Abweichungen in Besetzung und Text. Das Werk wird zwar als Oratorium eingeordnet, weil ihm ein erzählender Bibeltext zu Grunde liegt; dieser wird jedoch, abweichend von Bachs anderen oratorischen Werken, nicht vom Evangelisten oder den handelnden Personen wörtlich vorgetragen, sondern in frei nachgedichteter Form wiedergegeben. Somit weißt das Stück im Vergleich zum Weihnachtsoratorium große Unterschiede auf. Zudem ist es auch viel kürzer, als die insgesamt 6 Kantaten umfassende Weihnachtsmusik.
Eine klangschöne Besonderheit und Überraschung ist die Besetzung zweier Blockflöten in der wunderbaren Tenor-Arie „Sanfte soll mein Todeskummer nur ein Schlummer, Jesu, durch dein Schweißtuch sein. Ja, das wird mich dort erfrischen und die Zähren meiner Pein von den Wangen tröstlich wischen“.
Das Oster-Oratorium greift zurück auf die liturgische Darstellung des Osterlaufes und des Osterlachens so wie es seit dem Mittelalter in den Gottesdiensten üblich war, um das Ostergeschehen darzustellen (ähnlich wie das Kindelwiegen in den Weihnachtsgottesdiensten). Ja ja, das Osterlachen! Manchmal schämen wir uns etwas fremd, wenn uns der Osterwitz dann doch nicht zum echten Lachen brachte… Wie löst nun Bach dieses Dilemma? Er lässt die Tenor- und Bassstimme in einer nicht enden wollenden Koloratur um die Wette lachen. Und das mit dem Text: „Lachen und Scherzen begleitet die Herzen!“
So sieht dieses musikalische Lachen nun in Ausschnitten aus:
Oftmals wird das „Osterlachen“ solistisch besetzt, da es für die Choristen doch eine große Herausforderungen darstellt. Ob der Projektchor das zum Osterfest meistern wird? Wir wissen es nicht. Lassen wir uns überraschen… Ein bisschen Spannung muss ja bleiben!
Das etwa 40 minütige Werk wird von weiteren vokalen und instrumentalen Beiträgen ergänzt.
Ihr
Christian Thadewald-Friedrich
Notendruck: Breitkopf freigegeben für IMSLP